
Das starke Band zwischen hochsensiblen Kindern und Eltern:
Warum bin ich manchmal so hilflos? Oder: Das starke Band zwischen hochsensiblen Kindern und Eltern
Dieser Beitrag ist übrigens auch Teil der NOVA Wissensparade, einem hochsensiblen Netzwerk, das Sabine Sothmann mit viel Liebe betreibt!
Viele von Euch kennen sicher folgende Situationen, vor allem dann, wenn Ihr selbst ein hochsensibler Elternteil seid:
- Noch bevor Dein Kind in einer angespannten Situation zum Beispiel wütend wird, spürst Du die Wut Deines Kindes bereits am eigenen Leib. Du übernimmst sie praktisch und wirst auch selbst wütend. Das macht die Situation natürlich nur noch anstrengender für alle.
- Du beginnst schrecklich zu leiden, wenn sich Dein Kind weh getan hat. Du spürst die Schmerzen am eigenen Körper.
- Du gehst stark in den Widerstand, wenn Dein Kind in einer Situation ist, die Du selbst schwer aushältst – zum Beispiel das Thema Schule. Du leidest darunter, dass Dein Kind in die Schule geht.
- Du willst Deinem Kind aus ganzem Herzen alle Themen abnehmen, unter denen du als Kind oder auch noch als Erwachsener gelitten hast oder leidest.
Das starke Band zwischen Dir und Deinem Kind ist ein wunderbares Geschenk. Es ermöglicht Dir, bestmöglich auf die Bedürfnisse Deines Kindes einzugehen. Schwierig wird es dann, wenn Du
- dich oft gestresst und belastet fühlst.
- das Gefühl hast, völlig hilflos den oftmals starken Gefühlen Deines Kindes gegenüberzustehen.
Folgende Aspekte können Dir dabei helfen, Dich mehr in Deine Stärke im Umgang mit Deinem hochsensiblen Kind zu bringen:
1. Der Schritt nach Außen
In belastenden und anstrengenden Situationen mit Deinem Kind kann es helfen, ganz bewusst ein paar Schritte raus aus der Situation zu machen. Entweder tatsächlich nur ein paar Schritte oder auch ganz raus aus dem Zimmer und der Umgebung. Das hilft, das starke Band ein wenig zu lockern und zu vermeiden, dass Eure Gefühle ineinander überfließen.
2. Leidensdruck hinterfragen
Wenn ich merke, dass mir eine Situation zu nahe geht und ich zu sehr leide, versuche ich mir bewusst zu machen WARUM. Oft liegt es daran, dass ich ein Problem mit der Situation einfach auch meine (negativen) Erfahrungen habe und ich das dann auf mein hochsensibles Kind übertrage. Das heißt noch lange nicht, dass mein Kind darunter genauso leidet.
3. Den eigenen Weg gehen lassen
In Situationen, in denen ich besonders gefordert bin, versuche ich mir bewusst zu machen, dass mein Kind SEINEN Weg geht, auf dem ich es „nur“ begleiten kann. Ich kann ihm den Weg nicht abnehmen. Dieser Aspekt des Loslassens ist wohl einer der schwersten, aber für Eltern und Kinder sehr gesund.
4. Dein Kind als Spiegel
Diesen Punkt will ich mir oft am wenigsten anschauen, weil er doch recht schmerzlich sein kann. Ich versuche mir bei allen anstrengenden und unangenehmen Verhaltensweisen meines Kindes bewusst zu machen, dass sie ein Spiegel meiner eigenen bewussten oder unbewussten Gefühle sind. Mein Kind ist genauso stark mit mir verbunden wie ich mit ihm.
Wenn es mir gelingt, einen oder mehrere dieser Aspekte in anstrengenden Situationen zu beachten, merke ich immer sehr stark, wie sehr sich das Thema entspannt und auch etwas objektiviert.
Viel Erfolg beim Üben :-)!
Hier gebe ich Dir eine wertvolle Unterstützung zum Download für das Elterngespräch mit PädagogInnen an die Hand:
„Hochsensible Kinder verstehen“ – eine kurze und klare Information darüber, was hochsensible Kinder ausmacht, was sie brauchen und wie man sie mit ein wenig Achtsamkeit unterstützen kann!
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